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Buch des Monats
Die magische Welt von Alzheimer: 30 Tipps, die das Leben mit Demenzkranken leichter und erfüllter machen. Taschenbuch, Beltz 2012, 176 S. 11,95 Euro oder Ausleihe bei der Alzheimer Gesellschaft Kiel.

Wer ist der »Einbrecher«, der plötzlich in der Wohnung der Mutter sein Unwesen treibt? Mit großer Wärme zeigt der Autor, was hinter den oft sinnlos anmutenden Verhaltensweisen von Demenzkranken steckt. Jede seiner Deutungen schließt Buijssen mit einem konkreten und leicht umsetzbaren Rat ab, der das Leben mit dementen Menschen angenehmer und erfüllter macht. Fünf neue Kapitel unter anderem zur heilenden Wirkung von Musik und Haustieren sowie zum Aufbau einer gelungenen Kommunikation mit Demenzkranken, ihren Ärzten und Pflegenden zeigen neue Wege zu einem liebevollen Miteinander, das die Rechte des Erkrankten ebenso schützt wie die Kräfte der Pflegenden.
Weitere Lesetipps finden Sie auf der Seite der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württenberg
Stammtisch
Im netten Kreis von pflegenden Angehörigen treffen wir uns jeden dritten Dienstag im Monat von 17 – 19 Uhr in der Gneisenaustraße 2 zu unserem Stammtisch. Wir tauschen uns aus und unterstützen uns dabei gegenseitig. Es bedarf keiner Erklärung, alle wissen genau, wie es den anderen Teilnehmern geht. Jeder, der einen an Demenz erkrankten pflegt, ist bei uns herzlich willkommen.
Hanna-Petra van Bruinehsen und Erika Beuter


WeltAlzheimerTag 2025
„Für mich war`s die Krönung“ O-Ton einer Besucherin der Premiere des Improvisationstheaters „Tante Salzmann“ im Kieler Werftparktheater zum Thema Demenz am Weltalzheimer Tag 2025.
80 Interessierte verfolgten in allerbester Stimmung eine vergnügliche biographische Reise in die bekannten klassischen deutschen Urlaubsländer Italien – oder war es Spanien? Retrospektiv gab es das klassische Campingangebot in Malente zwischen Keller- und Diecksee. Uwe Seeler rief sich mit weiten, aber nicht immer zielgerichteten Schüssen hervorragend in Erinnerung fußballbegeisterter Männer mit Demenz. So konnten alle Zuschauenden gemeinsame Erlebnisse teilen. Dazu trug nicht zuletzt das gemeinsame Singen mit Klavierbegleitung der allseits bekannten Schlager „Für mich soll´s rote Rosen regnen“, “Ein Bett im Kornfeld“ „Fiesta Mexicana“ etc. bis zum Schlusslied „Über sieben Brücken musst du gehen“, bei. So wird das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertag 2025 „Demenz- Mensch sein und bleiben“ umgesetzt: Menschen mit Demenz nicht durch ihre Krankheit zu definieren, sondern weiterhin zur Gesellschaft gehörend – mit all ihren Stärken und ihren Erinnerungen. Auch pflegende Angehörige haben einen besonderen Nachmittag mit einem gelungenen Kulturangebot genossen, vielleicht nach vielen Jahren der Isolation. Berührend die Szene der besten Freundinnen „ ich werde nicht vergessen, dass du immer an meiner Seite bist“. Ein kleiner, aber feiner Gimmick, war das orangefarbene Telefon (mit Schnur) auf dem Klavier, der „Anrufer“ verfügte über ein „Elfenbeinfarbiges“ … Wer erinnert sich nicht?
Mit viel Applaus für das Schauspielteam Dagmar Richter, Diana Schiepers, Reiner Wiese und Peter Rösch endete die erfolgreiche Premiere. Der in der Überschrift zitierte Originalton wurde durch den Wunsch nach einer wiederholten Aufführung von vielen Zuschauenden unterstrichen. Als Chorsänger kann ich die Aufforderung des Pianisten Jens Schlieker zu singen, denn das befreit und schafft zudem Gemeinschaft, nur unterschreiben. Also ab in die Chöre. Übrigens, demnächst erscheint eine Demenzpartner Schulung mit Schulungsmaterial für Chöre und Instrumentalensembles. Melden sie sich gerne: www.alzheimer-kiel.de.
Wir danken dem Kieler Spendenparlament für die großartige Unterstützung, die dieses gemeinsame Erlebnis ermöglicht hat. Rüdiger Waßmuth, Alzheimer Gesellschaft Kiel e.V.






Tag des Demenz in der Lubinus Klinik
Am 9. September 2015 widmeten die Lubinus Kliniken einen ganzen Tag dem Thema Demenz. Unter dem Leitgedanken „Demenz – Mensch sein und bleiben“ standen all jene im Mittelpunkt, die mit Demenz leben, und ebenso die Menschen, die ihnen mit Herz, Fachwissen und Geduld zur Seite stehen. Der Aktionstag bot Raum für Begegnung, Austausch und Information, auch die Alzheimer Gesellschaft Kiel nahm daran Teil.


Tag des Sports am 07.09.2025
Auch in diesem Jahr war die Alzheimer Gesellschaft Kiel e.V. beim Tag des Sports vom LSV mit dabei. Wir konnten viele interessierte Besucher:innen beraten, Fragen beantworten und ins Gespräch kommen. ein kleiner netter Austausch war jederzeit möglich – das hat uns besonders gefreut. Natürlich durfte auch der sportliche teil nicht fehlen: Bei uns konnten die Gäste ihr Geschick beim Schweifballwurf ins Körbchen ausprobieren. Ein herzliches Dank an alle, die vorbei geschaut haben – wir freuen uns schon auf das nächste Mal.


Buch des Monats

Ben Aitken: The Marmelade Diaries.
Luchterhand. 352 Seiten. 13 Euro
Darum geht es: Auf der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung in London stößt der Ben (34) auf ein attraktives Angebot: Eine günstige kleine Wohnung in einer großen Villa mit Garten im noblen Stadtteil Wimbledon. Dafür soll sich Ben etwas um die eigenwillige Hausbesitzerin Winnie (85) kümmern, die gerade Witwe geworden ist.
Das liest sich: Locker, ohne seicht zu sein. Der Alltag der beiden ist schräg bis schwierig. Verschiedene Generationen, verschiedene Lebensvorstellungen. Konflikte und Lösungen, die genügend Stoff für umwerfenden britischen Witz bieten.
Was das mit Alzheimer zu tun hat: Am Ende dieser Geschichte steht ein Bruch. Und eine Diagnose. Winnie hat Demenz – was sie über Jahre mit Witz, Tricks und unglaublicher Hartnäckigkeit vor ihren nächsten Mitmenschen verbergen konnte. Kein Einzelfall auch im realen Leben. Leser können viel über ersten Anzeichen der Erkrankung erfahren. Und lernen, wie hilfreich Humor bei der Bewältigung ist.
Sie feiern selbst Geburtstag, haben schon alles, dann lassen Sie Ihre Gäste für eine gute Sache spenden. Oder Se möchten auch andere Menschen zu einer Spendenaktion z.B. im Sportverein, im Chor, in der Firma motivieren, dann beraten wir sie gerne.


Postkarte 1 mit Schiffen: Kreativwerkstatt; Postkarte 2 mit Wolken: Vladimir Sitnikov
Kalender mit Angeboten für Menschen mit Demenz und ihre An- und Zugehörigen

Musik in der Begleitung mit Menschen mit Demenz
Broschüre der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, 65 Seiten, 2025. Erhältlich kostenlos in der Alzheimer Gesellschaft Kiel

Informationen und Praxis-Tipps für den Alltag
Menschen, deren Kurzzeitgedächtnis stark beeinträchtigt ist, können sich plötzlich wieder erinnern, wenn sie Lieder ihrer Jugendzeit hören. Wie positiv Musik
bei der Begleitung von Menschen mit Demenz wirkt, lässt sich vielfach erleben: in der häuslichen Betreuung, in Gruppen und in Pflegeheimen. In dieser Broschüre geht es besonders darum, wie Angehörige zu Hause Musik einsetzen können, um Hören und Musizieren, um Bewegung und Tanz. Stets gilt es, sich an den individuellen Lebensgeschichten und den Fähigkeiten der Menschen mit Demenz zu orientieren. Musik gilt als „Königsweg“ zu Menschen mit Demenz. Kranke, deren Kurzzeitgedächtnis stark beeinträchtigt ist, können sich plötzlich wieder erinnern, wenn sie Lieder ihrer Jugendzeit hören. Wie positiv Musik bei der Begleitung von Menschen mit Demenz wirkt, lässt sich vielfach erleben: in der häuslichen Betreuung, in Gruppen und in Pflegeheimen.
In dieser Broschüre geht es besonders darum, wie Angehörige zu Hause Musik einsetzen können, um Hören und Musizieren, um Bewegung und Tanz. Stets gilt es, sich an den individuellen Lebensgeschichten und den Fähigkeiten der Menschen mit Demenz zu orientieren. Die Broschüre wendet sich besonders an Angehörige von Menschen mit Demenz, bietet aber auch zahlreiche Anregungen für Fachkräfte und ehrenamtlich Helfende. Sie zeigt, wie die „Musik-Biographie“ von Menschen mit Demenz erschlossen werden kann und wie menschen mit Demenz auf dieser Grundlage sowohl geistig und emotional, als auch körperlich und spirituell gefördert werden können. Auch für pflegende Angehörige kann Musik hilfreich sein: Sie können durch Musik zu Entspannung, Abstand vom Alltag und Besinnung finden.
Warum bin ich in der Alzheimer Gesellschaft Kiel als Ehrenamtliche tätig?
Renate Zimni
Nachdem meine Mutter verstorben und ich in die Rente gegangen bin, war für mich klar, dass ich mich bei der Alzheimer Gesellschaft Kiel engagieren will. Als ich erkennen musste, dass meine Mutter dement wird, dauerte es zunächst eine längere Zeit, bis ich dies akzeptieren konnte. Bis dahin machte sich Verzweiflung und Überforderung breit, wie es viele Angehörige kennen. Da ich damals Vollzeit gearbeitet habe, schaute ich im Internet nach Hilfsmöglichkeiten, die ich auch nach meinen zeitlichen Möglichkeiten in Anspruch nehmen konnte und bin auf die Online-Beratungshilfe der Alzheimer Gesellschaft in Berlin gestoßen. Die professionelle Unterstützung, die ich dort über mehrere Monate erhalten habe, hat mir geholfen, mit der Erkrankung und Pflege besser klarzukommen und letztlich auch für mich selbst, so weit möglich, zu sorgen neben Pflege und Arbeit.
Seit knapp 3 Jahren unterstütze ich Margit Bornhöft in der Gedächtnisgruppe der Alzheimer Gesellschaft Kiel, die jeden Donnerstagvormittag stattfindet. Für mich ist das eine mehr als erfüllende Aufgabe, auch weil Margit von Beginn an mir ein Teamgefühl vermittelt hat. Kaffee kochen, Tisch decken und den Teilnehmern Unterstützungshilfen anzubieten sind meine Aufgabe in der Gruppe. Es ist aber mehr als das, die Freude der Teilnehmer, wenn sie in unseren Gruppenraum kommen, die Gespräche mit den Angehörigen, zu denen ich im Laufe der Zeit einen vertrauensvollen Kontakt aufgebaut habe. Wenn die Angehörigen uns fragen, wie das Training für ihren Partner/in war und wir sagen können, dass ihr Angehöriger gut mitgemacht oder sich auch in der Gruppe offensichtlich gut gefühlt hat, weiß ich, dass ich dazu beigetragen habe, dass die Teilnehmer aber auch die Angehörigen im weiteren Verlauf des Tages es besser miteinander haben. Menschen mit Demenz zu begleiten, ihnen einen Raum zu geben, in dem sie sich sicher und angenommen fühlen, jeder nach seinen Möglichkeiten, ist eine sinnvolle Aufgabe. Die Freude und Zufriedenheit ist umso größer, wenn sowohl die Teilnehmer als auch Angehörigen mich umarmen und mir damit auch ihre Dankbarkeit für meinen Einsatz zeigen. Ebenso wichtig ist mir, mehr Verständnis für die Erkrankung in der Gesellschaft zu fördern.
Sommerfest 2025
Am 20. Juli fand das diesjährige Sommerfest der Alzheimer Gesellschaft Kiel auf dem idyllisch gelegenen Hof der Familie Thomsen statt. Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich rund 70 Teilnehmer – so viele wie seit der Corona Zeiten nicht mehr – um gemeinsam einen fröhlichen und unbeschwerten Nachmittag zu verbringen.
Die Gäste wurden mit einer liebevoll, von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern gedeckten Kaffeetafel im Garten empfangen. Selbstgebackener Kuchen, frischer Kaffee und die herzliche Atmosphäre sorgten für beste Stimmung. Die musikalische Begleitung durch Finn Böhme und Frederik Kleinschmidt (Die reisenden Musikpädagogen – 100 Orte – 100 Tage) lud zum Mitsingen ein. Auch für Unterhaltung war gesorgt: Verschiedene Spiele und Rikschafahrten brachten Bewegung und Freude in den Nachmittag für alle – Angehörige, Betroffene und Ehrenamtliche.
Unser Sommerfest war ein voller Erfolg und wird vielen noch lange in guter Erinnerung bleiben. Ein herzliches Dankeschön geht an die Familie Thomsen für ihre Gastfreundschaft und an alle Helferinnen und Helfer, die zum Gelingen dieses schönen Tages beigetragen haben.
Gäste und Helferinnen bei einer Verschaufpause


Die Musiker

Warum bin ich in der Alzheimer Gesellschaft Kiel als Ehrenamtliche tätig?
Rebecca Zirngibl

Ich wollte der Gesellschaft gerne etwas zurückgeben und mit meiner Freizeit Sinnvolles tun. Die Erkrankung Alzheimer sowie Altersdemenz sind in meinem engeren Umkreis noch nicht wirklich zum Thema geworden und so hatte ich vorher keine Berührungspunkte mit der Alzheimergesellschaft. Jedoch ändert das nichts an der Wichtigkeit solcher Institutionen als Anlaufstellen oder als sicherer Hafen für Menschen in Not. Dies möchte ich mit meiner Arbeit unterstützen.
Sabine Prieß

Ich habe jahrelang mit meinem Bruder unseren Vater in der Demenz begleitet. Schnell habe ich festgestellt, dass weder die Betroffenen noch die Angehörigen eine Lobby in der Gesellschaft haben und mit ihren Sorgen und Nöten oft allein gelassen werden. Eine große Unterstützung war für mich die Alzheimer Gesellschaft in Kiel. Für mich stand nach dem Tode meines Vaters fest, dass ich mich in meinem Ruhestand in diesem Bereich engagiere. Die Alzheimer Gesellschaft bietet Möglichkeiten an, das Leben von Menschen mit Demenz und den betroffenen Familien zu verbessern. Ich wollte aber nicht in der „Verwaltung“ arbeiten, sondern mit Betroffenen und diese unterstützen und ihnen für ein paar Stunden Teilhabe an Gemeinschaft und gemeinschaftlichen Erlebnissen vermitteln.
Begonnen habe ich in der wöchentlichen Kreativwerkstatt. Nachdem die wöchentliche Betreuungsgruppe am Mittwoch unter der Leitung von Frau Uta Stahl Unterstützung benötigte, bin ich nun dort tätig. Zusätzlich organisiere ich ein gemeinsames Mittagessen einmal im Monat mit Ehepaaren, von denen ein Partner, eine Partnerin an Demenz erkrankt ist, zusammen mit meiner Kollegin Angela Wendt.
Es ist die unmittelbare Freude und Reaktion der Betroffenen, die man direkt und “ ungefiltert“ erfährt, wenn sie unbeschwerte Stunden bei uns wahrnehmen. Jedes Lachen, jede fröhliche Rückmeldung zeigt, dass sie ihre Krankheit für diese Zeit „vergessen“ und das macht mich „glücklich und zufrieden“. Es ist eine sinnstiftende Tätigkeit. Gleichzeitig werden die Angehörigen entlastet. Auch ihre Dankbarkeit, die sich in einer Umarmung oder gar kleinen Geschenken zeigt, macht mir deutlich, dass die Tätigkeit für mich und die Gesellschaft wichtig ist.
Frühlingsfest der Alzheimer Gesellschaft Kiel – Ein Nachmittag voller Musik, Tanz und Gemeinschaft – April 2025
Am 06. April 2025 lud die Alzheimer Gesellschaft Kiel von 15 bis 18 Uhr zu einem stimmungsvollen Frühlingsfest in das Gemeindehaus der Michaeliskirche ein – ein fröhliches Beisammensein für Menschen mit Demenz sowie ihre Angehörigen.
Der Nachmittag begann mit einer liebevoll gedeckten Kaffeetafel, an der sich alle Gäste bei einer Auswahl an köstlichem Kuchen stärken konnten. Ob Apfelkuchen, Möhrenkuchen oder eine der vielen feinen Torten – für jeden Geschmack war etwas dabei.
Im Anschluss wurde gemeinsam gesungen. Alfred Dieckmann begleitete die Gäste mit seiner Gitarre und stimmte beliebte Frühlingslieder an – darunter Klassiker wie Alle Vögel sind schon da. Die vertrauten Melodien sorgten für strahlende Gesichter und eine warme, gemeinschaftliche Atmosphäre. Danach ging es weiter mit Musik und Tanz: Unser Tanzlehrer Moritz war wieder mit dabei und legte schwungvolle Musik auf, die zum Mitmachen einlud. Besonders die Walzer sorgten für Begeisterung – Hand in Hand wurde in großer Runde getanzt, bevor sich kleinere Gruppen und Tanzpaare bildeten, die das fröhliche Miteinander weiter genossen.
Es war ein rundum gelungener Nachmittag, der von Leichtigkeit, Lachen und Gemeinschaft geprägt war – ein kleines Stück Frühling, das wir alle im Herzen mit nach Hause nehmen konnten.
